Vorschaltlampe zur Strombegrenzung
Der Nachbau ist nur für erfahrene Elektroniker gedacht. Es wird hier mit Netzspannung gearbeitet. Das Gehäuse muss am Schutzleiter angeschlossen werden. Betrieb nur an dreipoliger Schukosteckdose möglich. Die Sicherheitsbestimmungen sind einzuhalten!
Beim Test alter Radios oder anderer Geräte, deren elektrischer Zustand unbekannt ist, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Zur Strombegrenzung kann man in Serie zum zu prüfenden Gerät eine Glühlampe schalten. Am besten mehrere Lampen vorsehen 15,40,60 und 100 Watt. Glühlampen sind Kaltleiter - geringer Widerstand wenn kalt - hoher Widerstand wenn heiß.
WICHTIG: Es müssen echte Glühlampen verwendet werden. LED oder Energiesparlampen sind ungeeignet. Halogenlampen werden nicht die notwendige Betriebstemperatur erreichen, welches dann eine geringere Lebensdauer dieser Leuchtmittel bedeutet.
Mit der 15Watt Lampe beginnen, wenn diese schwach leuchtet, oder dunkel ist, wird zur nächsten Stufen geschaltet. Etwas warten, Lampe beobachten, schalten zur nächste Stufe usw. Wenn die Lampe hell leuchtet deutet das auf einen Kurzschluss im Gerät hin, dunkel oder schwaches leuchten ist OK, weiterschalten zur nächsten Stufe. Kurzschlüsse werden so erkannt, bevor diese Schäden am Gerät verursachen, da die Lampe dabei hell leuchtet.
Geringe Leckströme werden schon durch die Glimmlampe entdeckt, wenn das Gerät abgeschaltet ist, darf auch die Glimmlampe nicht leuchten.Anmerkung: langsames Hochfahren der Spannung mit einem Stell Trafo - schützt nicht vor Schäden durch Kurzschluss. Auch mit z.B. 60V ist
ein Kurzschluss ein Kurzschluss und kann andere Bauteile zerstören...
In der Werkstatt sind beide Geräte - Vorschaltlampe und Stell-Trenntrafo eine Notwendigkeit.
Eine Vorschaltlampe E27 ohne Gehäuse war wegen Glasbruchgefahr nicht ideal. Außerdem war hier nur eine Lampenfassung vorgesehen, was sich als nicht praxisgrecht erwiesen hat. Der Ansatz eine oder mehrere E27 Lampenfassungen auf ein Brett mit Schaltern zu realisieren habe ich auf Grund der Abmessungen verworfen. Ebenfalls sollte die Lampe durch ein Gehäuse geschützt sein um Glasbruch zu vermeiden.
Die neue Vorschaltlampe sollte mehrere Lampenfassungen beinhalten. Die Lampen sind durch ein Gehäuse vor Bruch geschüzt. Einfache Bedienung durch Drehschalter. Das Gitter vor den Lampen kann beqeum per Rändelschrauben geöffnet werden, falls Lampen tausch erforderlich ist. Verwendung von E14 Fassungen, wegen der geringeren Abmessungen.
Es wird nur 1 Stk. 15Watt Lampe und 6 Stk. 25Watt Lampen benötigt. Die 25Watt E14 findet auch als Backofenlampe Verwendung und sollte noch länger im Handel verfügbar sein.
Die neue Vorschaltlampe ist nun nicht mehr ein Brett mit Fassungen sondern ein kompaktes Gerät mit den Abmessungen 23cm x 19cm x8cm.
Vorschaltlampe als Gerät
Es sind Schalterstellungen von 0 W (Glimmlampe) 15W, 40W, 65W, 115W und 165W und Durchgeschaltet realalisiert. Durch die Diodenlogik werden die Lampen fallweise parallel geschaltet. Da Betrieb mit 5V vorgesehen, musste der Spannungsabfall je Diode berücksichtigt werden, darum keine hintereinander Schaltung der Dioden. Das Gerät hat zwei Kippschalter, Ein-Aus und für den Lampen test. Eine Feinsicherung mit 2A ist eingebaut. Netzanschlussleitung ist fix am Gerät. Das zu prüfende Gerät wird per Geräteschukodose angeschlossen.
Die Relaisschaltung mit Diodenlogik ist für so etwas einfaches natürlich Overkill, aber es ist kein Nocken-schalter, welcher diese Logik erfüllt, erhältlich. Trafo und 5V Relais waren bei mir schon vorhanden. Der verwendete Lorlin Drehschalter hat lt. Datenblatt eine Betriebsspannung von 300V und Dauerstrom 5A aber nur 0,15A Schaltstrom. Das war dann aber für eine sichere Schaltung keine Option, dadurch Lösung mit Relais und Diodenlogik. Der Trafo ist knapp bemessen aber völlig ausreichend. Jedes Relais zieht ca. 72mA. Es sind max. 5 Relais gleichzeitig geschaltet.
Schaltung
Print bestückt und montiert am Träger
Als Berührschutz wurde vor der Sicherung und den Klemmen, ein Kartonstreifen angebracht. Damit sind diese Komponenten, welche hinter dem Frontgitter liegen, geschützt.Verdrahtung
Die Verdrahtung der 3 Hauptmodule (Frontplatte, Platine und Lampeneinheit) wird durch Drei Klemm-punkte K-Neutral, K-Ret und K-Line realisiert.
Klemm-punkte sind gelötet und zweifach mit Schrumpfschlauch isoliert. Damit ist die Frontplatte kompakt ausgeführt.
Die Netzleitung wird mit 3 Wagoklemmen an die jeweiligen Punkte geführt. Die Returnleitung wird ebenfalls per Wagoklemme an die Frontplatte geführt.
Die Litzen des Flachbandkabels sind am Drehschalter angelötet und per Dupontstecker (Pfostenstecker) mit dem Print verbunden.
Damit ist das Gerät servicefreundlich aufgebaut
Frontplatte
Lampenträger mit E14 Fassungen
Aufbau auf Alublech 2mm, Fasungen E14 von Pollin, Kapton(R) Isolierband unter den E14 Fassungen.
Gehäuse Innenansicht
Das Gehäuse hat die Abmessungen Breite 23cm, Hoch 19cm, tief 8cm. Es ist aus 2mm Alublech gefertigt und mit Schutzerde verbunden.
Als Eckprofile wurde die Type "GB 1Al" von Buerklin BestNr. 18H860 verwendet. Ausreichende Wärmeabfuhr ist durch die Lüftungslöcher und das verwendete Aluminium Gehäuse gegeben. Über den Lampen ist ein Wärmeleitblech eingebaut. Die internen Wärmeleitbleche sind aus 1mm Alu. Alle interne Leitungen sind Litzendrähte mit einem Querschnitt 0,75mm Quadrat. Litzenenden entweder auf Stecker gecrimpt oder mit Endhülsen versehen.
Links zu dem Thema
Hier ist ein ausgezeichneter Artikel von Gerhard Heigl zu dem Thema zu sehen.
http://www.radio-ghe.at/neuetechnik/fehlersuche.htm
Im Internet sind zu dem Thema einige Einträge zu finden Suche nach: "Vorschaltlampe", "current limiter lamp",
"current limiter bulb" usw. Dieses Thema wird in diversen Radioforen ausführlich behandelt.
Achtung
Betrieb dieser Vorschaltlampe immer an einer geerdeten Schukodose.
Dieses Gerät darf NICHT am Ausgang eines Trenntrafos betrieben werden, da am Trenntrafo
Ausgang KEINE Schutzerde vorhanden ist.
Abgesehen davon darf ja immer nur EIN Gerät an einem Trenntrafo betrieben werden.
Betrieb an einem Stelltrafo nicht sinnvoll da das interne 5V Netzteil (Relaisschaltung) ja 230V benötigt.
Platinenlayout
hier herunterladbares PCB-Layout als Pdf
Bezugsquellen
Für dieses Gerät habe ich keinen Bausatz vorbereitet und daher auch keine Baueile verfügbar.
Die Bestellnummern (Reichelt) für Trafo, Relais etc. sind beim Schaltplan angegeben. Gerätesteckdose Pollin, Reichelt.
Lorlin Drehschalter Reichelt. Wago Installationsklemmen mit Hebel.
Aluminium Eckprofile "GB 1Al" (Bürklin), Alugitter, Aluminiumblech Zuschnitte vom Fachhandel.
Dioden alle 1N4007 weil in gr. Stückzahl bei mir vorhanden. Kapton(R) Isolierband (gelb) nach Bedarf
Antike Stecker (pre WW2 bis 1950er)
Schukostecker wurden in Österreich und Deutschland ab 1953 langsam eingeführt. Die Radios hatten in den 1950er schon tlw. Kontourstecker oder Flachstecker
Hersteller seitig angebracht.
Die alten Bakelitstecker
mit 4mm Stiften und einem Durchmesser von 36mm des Kragens waren aber an vielen Geräten, Lampen usw damals üblich.
Das Anstecken dieser Stecker in Schukodosen ist wegen der Kontournasen in der Schukodose nicht möglich.
Modifikation der Schukodose an der Vorschaltlampe
ist verboten.
Diese alten Stecker können nur in einer echten Zwei Poligen Steckdose (zB. am Trenntrafo) gesteckt werden.
Bei alten Geräten ist zur Beurteilung des Zustandes die Vorschaltlampe sehr wichtig.
Hier ein Kunststoff Stecker eines Philips Radios, der Allstrom Philetta von 1958.
Diese Stecker können ebenfalls in heutige Schukodosen nicht gesteckt werden.
Die Lösung ist der "SÜDEUROPA" Reiseadapter" hier in schwarzer Bakelit Ausführung.
(Preis: 2,50 bei OBI Österreich, ArtikelNr: 1838838, EAN: 400 787 396 6125, Reisestecker Südeuropa)
(für OBI Deutschland, ArtikelNr: 6423651)
Als Benefit des Südeuropa Adpters können auch US Stecker mit Flachen Kontakten gesteckt werden. Die Verwendung mit US Stecker und 110V ist dann auch am
Stell/Trenntrafo sinnvoll.
Diese Lösung ist natürlich nur für den Betrieb in Labor und Werkstatt durch Fachleute gedacht.
Nicht für den Echtbetrieb.