Radione R25T
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Das ist ein Hybridgerät (Röhre und Transistor) das "T" im Namen steht für Transistor.
Röhrenbestückung DF97 DK96 DF96 DF96 DF96 + 6 Ge Transistoren 2x OC71 4x OC72
Empfangsbereich LW,MW und UKW bis 100MHz.
Netzbetrieb und Batteriebetrieb 6x Monozelle. Sperrholzgehäuse mit Kunstleder bezogen.
Das Gerät wird mit 6V (entweder 4 Monozelle oder vom Netztrafo). Die Heizung der D Röhren mit 1.4V erfolgt vom Trafo über eine spezielle Stabischaltung (DEAC Akku) oder von 2 parallelen Monozellen. Die Anodenspannung von ca. 60V wird über eine Wandlerschaltung erzeugt. Anschlüsse für Antenne, Erde und UKW Dipol. Dazu Phono Eingang und Lautsprecheranschluss.
Besonders interessant ist die eingebaute UKW Antenne in Form eines eingerollten Maßbandes (ohne Skala).
Die Skala wird bei Netzbetrieb beleuchtet. Das Design lehnt sich an die legendäre "R" Radio Reihe an.
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Innenansicht
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Die Antennenbuchsen und Lautsprecherleitung am AGT vorher ablöten. Poti Achse vom Gehäuse lösen!
Dann kann das Chassis entnommen werden.
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Chassis
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wieder einige schöne Kondur Kondensatoren zu sehen, welche sehr hohe Leckströme aufweisen.
Reparatur
• Keine Funktion
• Keine Heizung, keine Anodenspannung
• defekte Bauteile erneuern
• mehrfach geflicktes Netzkabel erneuern.
• Kugel an der Antenne fehlt - Ersatz notwendig
• Handgriff ist schon etwas brüchig
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Die Panasonic Rundzelle ist aber auch nicht aus den 1950er Jahren, wurde später bei Reparatur eingebaut.
der blaue Elko 16µF/110V wurde durch einen axialen 22µF/400V getauscht, welcher machanisch fast gleich groß war.
Nach Reparatur
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Chassis
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Die Spannung wird mit einem NiCd Akku stabilisiert. Mit dem Akku sollte die Heizspannung nicht über 1.4V gehen. Leider leben die Akkus nicht lange. Hier wurde der original DEAC Akku irgendwann durch eine modernere Panasonic NiCd Zelle ersetzt. Welche aber auch durch die innere Chemie darin, sich aufgelöst hat. Der Minuspol ist abgefallen und Pluspol mit Grünspan befallen, aber die Umgebung war noch unversehrt. Der Akku diente nur zur Herabsetzung der Spannung von 1.5V bei neuen Monozellen, er versorgte nicht die Heizspannung. Als Ersatz habe ich die von Gerhard Heigl empfohlene Ersatz Schaltung mit 2x 1N4007 und einem 4700µF/25V Elko eingesetzt.
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Der Spannungswandler erzeugt die Anodenpsannung
2 Transistoren als Multivibrator geschaltet. Frequenz ca. 25kHz. Eingang -6V Ausgang + 50-65V Ein Trafo mit einem Ferrit Schalenkern. Das ganze in einem Alugehäuse abgeschirmmt eingebaut. Die Anodenspannung wird bei Batterie- und auch bei Betzbetrieb so generiert.
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Detail Ausgangstrafo
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Netztrafo mit Folie
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Lautstärke Poti auf Blechlasche
Das Poti wird am Gehäuse mit dem Potiflansch verschraubt. Die Blechlasche hält das Poti nur grob am Chassis.
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Die Selen Gleichrichter Säule konnte im Gerät belassen werden. Nur der 470µF wurde ersetzt. Mit Schrumpfschlauch wird aus einer Radial Type ein Axial Type, damit bleibt der Charakter der ursprünglichen Verdrahtung erhalten.
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die beiden Elkobecher 1000µF/8V neu befüllt mit 1000µF/35V
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Details Gehäuse
Der Griff hat einige Risse und so als Tragegriff für das Radio so nicht mehr sicher. Entweder neu machen oder ein dünnes Stahlseil darin implantieren. Aber das Radio tragt man eh so nicht mehr herum.
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Fazit
Tolles Radio. Sehr guter Empfang auf UKW. Auf MW kommt in Wien schwach der Sender aus Ungarn rein. Der große Philips Lautsprecher bringt sehr guten Klang. Mit einer Füllung von 6 Mono Zellen ist auch auch Netzunabhängiger Betrieb möglich. Das Radio war mit einem damaligen Preis von 2800.- ATS sehr teuer. Auch die Fertigung des Gerätes war sehr aufwändig. Holzgehäuse, Chassis und die Verdrahtung. Da haben viele Hände daran gearbeitet. Sensationell ist die Antenne aus einem Stahlband, erinnert an ein Rollenmaßband.
Weitere Informationen (Seilpläne und Schaltung) dazu hier bei
Radione R25T www.radiomuseum.org
zu finden.
Dateidatum: 10.11.2024